Ganz alt, der Hinweis von Konfuzius: „Wenn die Sprache nicht stimmt, ist das Gesagte nicht das Gemeinte“. Adaptiert in die moderne Kommunikation: Das stimmt so und auch umgekehrt. Wenn das Gemeinte nicht dem Gesagten entspricht, stimmt die Sprache nicht und kommt sicher nicht so an, wie es gemeint war.

Laut einer nicht repräsentativen Umfrage des weltweit größten Stellenportals „Monster“ mit über 2.400 Teilnehmern hätten 75 % gerne einen anderen Vorgesetzten als den derzeitigen. Auch wenn die Zahl vielleicht hochgegriffen scheint und ich persönlich sehr viel sehr gute Vorgesetzte kenne und noch mehr Mitarbeiter, die mit ihrem Chef/ihrer Chefin zufrieden sind, lohnt es sich, einmal genauer hinzuschauen.

Wie die Umfrage zeigt, ist ein Großteil vor allem mit dem Kommunikationsverhalten der Vorgesetzten nicht zufrieden. Der Klassiker führt die Rangliste der Kriterien an: „kommuniziert zu wenig“. Nicht unwesentlich dahinter „kommuniziert nicht offen/nicht ehrlich/nicht verständlich/wenig wertschätzend“.

Unabhängig von der Menge der Kommunikation, stellt sich wieder einmal die Frage nach der Qualität. Wenn ich es schon tue, sollte ich es doch gleich richtig tun. Aber gibt es sie überhaupt, „die Führungssprache“? Und wenn ja, wie sollte diese sein? Eine eigene Sprache gibt es wohl nicht – dafür aber eine durchdachte, auf Wirkung zielende Gesprächsführung von Vorgesetzten. Zumindest sollte es sie geben.

Die fünf Gestaltungsmöglichkeiten Mitteilung, Aussage, Frage, Urteil, Appell ermöglichen unterschiedliche Dialogausprägungen. Die Parameter für den richtigen Weg liefert uns die Zielsetzung. Kommunikation hat ein Ziel – immer! So ist es schon bei den Tieren: Sie kommunizieren unter klaren Prämissen: 1. Überleben! Entweder „hier gibt’s Nahrung, ich habe Hunger“ oder sie dient 2. der Fortpflanzung.

Hier und da kann man sich diesen Leitsatz auch als Mensch wieder einmal in Erinnerung rufen: Jeder gesprochene Satz sollte ein Ziel haben! Also kommunizieren wir grundsätzlich nur mit einer klaren Zielsetzung. Das ist kein Appell für „weniger reden“ – auch oberflächliche Gespräche können Ziele haben, z.B. eine Beziehungskomponente und Warmlaufphase. Aber wer sich nicht bewusst ist, welches Ziel er hat, wenn er mit einem Menschen redet, läuft Gefahr, dass etwas schiefläuft.

Noch schlimmer ist, wenn ein anderes Ziel verfolgt wird als das vorgegebene. „Ich will den Mitarbeiter von diesem neuen Projekt überzeugen“ ist das verinnerlichte Ziel. Kommuniziert wird dann aber mit einer Frage: „Wie findest du das?“. Hier würde man meinen, der Fragesteller operiert mit der Zielsetzung „Ich will wissen, was er dazu meint“. Aber bei der ersten Reaktion des Mitarbeiters „ich find es Schrott“, erfolgt die Gegenreaktion vom Chef: „Also das siehst du falsch, das Projekt beinhaltet grandiose Chancen – auch für dich“. Hier wird subtil über die Sprache geoutet: Ich will dich haben – aber gesagt wird das natürlich nicht. Gefahrenbereich: Ziel stimmt nicht mit Kommunikation überein! Und schon ist der Samen gesät, damit in der Summe solcher Erlebnisse die Mitarbeiter sagen können: „kommuniziert unehrlich“. Dabei muss „unehrlich“ nicht einmal „lügen“ heißen. Es ist oft einfach ein ungutes Gefühlt, das hinterlassen wird.

Darum: Als Führungskraft ruhig einmal kurz (oder auch länger) überlegen, was will ich mitteilen? Was will ich erreichen? Und dann genau dieses Ziel verfolgen und kein verstecktes. Menschen durchschauen das, weil sie nachweisbar kompetenter und sensibler sind als sie es noch vor 20 Jahren waren. Oder vielleicht ganz einfach: Hören Sie auf, den Mitarbeitern Dinge nach alter Methode „zu verkaufen“, seien Sie einfach offen, zielorientiert und ehrlich!

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